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Tu was dagegen!

 

„Steh auf! Warum liegst du denn auf Deinem Gesicht?“ (Josua. 7:10, Elberfelder) Diesen Ausruf fand ich recht amüsant. Zugegeben, der Kontext dieser Worte war alles andere als lustig. Wahrscheinlich durch die aussergewöhnliche Art und Weise der Eroberung Jerichos inspiriert, vielleicht aber auch mit etwas Arroganz, meldeten die Spione, dass zwei- bis dreitausend Soldaten völlig ausreichen würden um Ai, Israels nächstes Ziel, zu besiegen (V 3). Aber das ging voll daneben. Die Hebräischen Truppen wurden von den paar Feinden (V 3) in die Flucht geschlagen und 36 Soldaten getötet, was sich nicht viel anhört, aber ausreichte um Israel jegliche Hoffnung zu rauben (V 4-5)! So wie sie das womöglich oftmals bei Moses beobachtet hatten warfen sich nun auch Josua und die Ältesten Israels vor dem Herrn auf ihr Angesicht und beklagten das negative Resultat des Feldzugs (V 6). Allerdings lag Josua mit seiner Ursachenforschung ziemlich daneben (V 7-8).

Die Art und Weise wie sie mit diesem Rückschlag umgingen veranlasste Gott wohl die oben erwähnten Worte an Josua zu richten. Dabei habe ich mir den Herrn erstaunt vorgestellt, als könnte Er angesichts ihres Verhaltens Seinen Augen nicht trauen. Darum musste ich auch etwas schmunzeln, denn Seine Worte hörten sich für mich an wie: “Steh auf man, lass den Unsinn, erhebe dein Gesicht aus dem Dreck und tu etwas gegen das Problem!”

Das Problem war nämlich Achan, ein gieriger Kamerad vom Stamme Juda, der Gottes klaren Anweisungen, alle Beute von Jericho dem Herrn zu widmen, einfach nicht Folge leisten wollte. Stattdessen begehrte er einige Schätze für sich und versteckte sie in der Erde unter seinem Zelt (V 1 und 20-21), was bereits ausreichte den Herrn zornig zu machen (V 1). Nun, gemessen an der gesamten Beute handelte es sich hier nur um eine Kleinigkeit in Achan’s Wigwam, aber laut Lukas 16:10 disqualifizieren wir uns für Größeres, wenn wir noch nicht einmal mit dem Kleinen in rechter Weise (gemäß Gottes Prinzipien) umgehen können.

Also hatte Josua ein kleines Problem mit großer Auswirkung “an der Backe”. Die Art und Weise wie er und ganz Israel sich des Problems entledigen sollten war zweifelsohne unangenehm (V 24-26) und ich bin froh, dass wir in NT-Zeit leben. Aber das Problem musste aus ihrer Mitte entfernt werden. Ungehorsam ist nämlich hochgradig ansteckend und arbeitet wie schleichendes Gift. Deshalb lesen wir ja auch davon, dass Licht (Gehorsam Gott gegenüber) nichts mit der Dunkelheit (Ungehorsam Gott gegenüber) gemeinsam hat (2. Korinther 6:14). Und Epheser 5:11 fordert uns klar und deutlich auf: “Und habt nichts gemein mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, sondern stellt sie vielmehr bloß.“

Da haben wir’s. Wenn Dir das Problem einer Niederlage also deutlich wird, dann tu was dagegen! “Reiß es aus” bevor es für Dich und alle anderen zum Gift wird. Natürlich kenne ich Deine Situation, Probleme und Niederlagen nicht für die Du möglicherweise nach dem Grund suchst. Ich weiß nur, dass ich mich persönlich bei aller Frustration über die wachsende, uns bedrohlich verschluckende Dunkelheit, hüten muss das Offensichtliche nicht zu verpassen. Ich bin zwar nicht verantwortlich für eine ganze Nation, führe kein Volk, leite kein Unternehmen mit Angestellten, oder so etwas. Aber ich trage Verantwortung für meine Familie und kann Einfluss auf meine Mitmenschen in meinem Umfeld ausüben. Anstatt mich also über das wachsende Böse in der Welt zu beklagen, wie ich es zugegebenermaßen gern mal tue, spüre ich, dass es höchste Zeit ist aufzustehen und etwas gegen das Problem zu tun, soweit es an mir liegt. Auch heute ist es keine angenehme Sache das Böse aus unserer Mitte zu entfernen. Aber es gibt keine Alternative!

Wie sieht das bei Dir aus? Tust Du etwas?

Gottfried Hetzer

Hinweise: 
(1) Dieser Artikel spiegelt die Erkenntnisse, Gedanken und persönliche Meinung des Verfassers wider und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

 

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